Allianz für Artenschutz

Landwirtschaft im guten Sinne funktioniert nur zusammen mit den handelnden Landwirten vor Ort. Der Niedersäschsische Landtag hat heute am 10. November 2020 die verschiedenen Gesetzes-Änderungen beschlossen.

Der Weg zu mehr Artenschutz kann nun gemeinsam beschritten werden.

Seit Sommer 2019 laufen auf Grundlage eines von BUND und Nabu formulierten Forderungspapiers zum Insektenschutz die Verhandlungen über ein Maßnahmenpaket für den Natur-, Arten– und Gewässerschutz. Die Verbände verlangten darin verbindliche Maßnahmen zur Förderung der Lebensraum- und Strukturvielfalt in der Landschaft und eine erhebliche Reduktion des Einsatzes von Pestiziden.

Jetzt hat sich die Landesregierung in einer Allianz für Artenschutz gemeinsam mit Akteuren der Landwirtschaft und den Naturschutzverbänden BUND und Nabu dazu verpflichtet, ein umfangreiches Maßnahmenpaket für den Natur-, Arten- und Gewässerschutz umzusetzen und gemeinsam mit den Vertragspartnern am 25. Mai 2020 die Vereinbarung "Der Niedersächsische Weg" unterzeichnet.

Nähere Informationen erhalten Sie auf den Internetseiten unseres BUND Landesverbandes Niedersachsen. Es ist dort die gesamte Vereinbarung "Der Niedersächsische Weg" veröffentlicht. Durch Anklicken der nachfolgenden Bilder werden Sie ebenfalls auf die Internetseiten des BUND Landesverbandes Niedersachsen geleitet.

Landwirtschaft im guten Sinne

Acker mit Wildkräutern und Wildblumen (©W.Gusky)
Acker mit Wildkräutern und Wildblumen (©W.Gusky)
Acker mit Wildkräutern und Wildblumen (©W.Gusky)
Acker mit Wildkräutern und Wildblumen (©W.Gusky)

Dieser Acker mit Wildkräutern und Wildblumen ist ein gutes Beispiel für eine Landwirtschaft im guten Sinne. Nicht Mais-Monokultur sondern Vielfalt. Wenn immer ein Teil der Ackerflächen als Rückzugsraum für Insekten und Pflanzen verfügbar bleibt, dann hat die Natur eine kleine Chance. Monokulturen und Chemieeinsatz gefährden die Natur und die gesunde Umwelt.

Glyphosat tötet Pflanzen

Glyphosateinsatz sogar am Naturschutzgebiet (©E.Rachor)
Glyphosateinsatz sogar am Naturschutzgebiet (©E.Rachor)

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) kritisiert die aktuelle Ankündigung der EU-Kommission für eine verlängerte Zulassung des krebserzeugenden Pestizids Glyphosat vehement. "Es ist inakzeptabel, dass die EU-Kommission Europas Bevölkerung weiter einer Substanz aussetzen will, die von der WHO als 'wahrscheinlich krebserzeugend' eingestuft wurde. Der BUND Bundesverband hat dazu eine Presseerklärung herausgegeben.

Moorschutz richtet sich nicht gegen vernünftige Landwirtschaft

Der BUND setzt sich seit langer Zeit für einen aktiven Moorschutz ein. Vertiefende Informationen gibt es auf den Internetseiten "Aktion Moorschutz". Nur ein intaktes Moor mit "heiler Haut" speichert große Mengen CO2. Schon mit der Entwässerung verlieren Moore einen Teil ihrer Bindungskraft und geben CO2 ab. Mit dem Umbruch der Oberfläche für Ackerbau oder Grünlandbewirtschaftung verstärkt sich der CO2-Abbau. Gänzlich verloren geht das Moor als CO2-Speicher mit dem industriellen Abbau durch die Torfindustrie.

Wenn die Moore lebendig erhalten bleiben, wird dort weiter CO2 gespeichert. Neben den positiven Aspekten bei den Anstrengungen gegen den Klimawandel sichert das lebendige Moor auch die dort typische Artenvielfalt. Eine genetisch breit aufgestellte Artenvielfalt gibt der Natur insgesamt mehr Widerstandskraft gegen schädliche äußere Einflüsse und erfreut uns durch ihre Schönheit.

Das Land Niedersachsen hat nun vorgesehen, im Rahmen der Raumordnung den Torfabbau zurückzudrängen, Moorumbrüche nicht mehr zuzulassen und bei geeigneten Flächen im Zusammenspiel mit den Grundeigentümern eine Wiedervernässung anzustreben.

Die Bedenken von Landwirten gegen diese positiven Vorgaben der Raumordnung in Niedersachsen sind zwar verständlich. Es ist aber bedenklich, dass in breit angelegten Kampagnen gegen eine sinnvolle Raumordnung Widerstand geschürt wird.

Zu betonen ist hier nach Durchsicht der Unterlagen des Landes, dass kein Landwirt durch die Absichten der Landesregierung quasi enteignet werden soll, sondern dass vielmehr Angebote an kooperationsbereite Landwirte ergehen werden, so dass sie freiwillig gegen Entgeld zu vorsichtigen Moorregenerationen (Vernässungen) beitragen können. Aber es soll auf jeden Fall der zerstörerische Torfabbau auf großen Flächen eingedämmt werden.

Landwirte, die allerdings jetzt noch Moorwiesen tief umbrechen, um womöglich noch "Ackerland" (meist für Maisanbau) zu gewinnen, handeln auf jeden Fall schon gegen das bestehende Recht (unerlaubter Wiesenumbruch). In diesem Spätsommer müssen leider mehrere solcher schon jetzt verbotenen Eingriffe vom Landkreis Cuxhaven verfolgt werden.

BUND Niedersachsen erfolgreich - Verbleib von Gülle, Hühnerkot und Gärresten muss offengelegt werden

Die Klage des BUND Niedersachsen hatte Erfolg. Die Landwirtschaftskammern müssen offenlegen, wo die Massen von Gülle, Hühnerkot oder Gärresten bleiben. Die Qualifizierten Flächennachweise mit den Daten über denVerbleib sind nicht geheim. Naturschutz hat ein Recht auf Informationen.

Lesen Sie die Pressemitteilung des BUND Niedersachsen, Kreisgruppe Rotenburg: Pressemitteilung vom 08.09.2014.

Hauptbahnhof Bremen (©BUND Bremen)
Hauptbahnhof Bremen (©BUND Bremen)

BUND Bremen und Friends of the Earth Europe protestieren mit 9 Meter hoher Figur vor dem Bremer Hauptbahnhof

Als Vorpremiere ist im 21. August 2014 ein aufblasbares Trojanisches Pferd erstmals öffentlich auferstanden. Die 9 Meter hohe Figur ist das Symbol einer europaweiten Städteaktionstour zum TTIP-Protest, die zur Zeit von Friends of the Earth Europe, der europäischen Dachorganisation des BUND, geplant wird. Öffentlichkeitswirksam machten 20 BUND-Aktive auf die Gefahren aufmerksam, die mit dem Abschluss des EU-USA-Handelsabkommens verbunden sein würden. Denn wie ein Trojanisches Pferd verbergen Versprechen von Wachstum und mehr Arbeitsplätzen einen Angriff auf Umwelt- und Verbraucherstandards sowie einer Festigung und Erweiterung des Einflusses multinationaler Konzerne.

Wir vom BUND Unterweser haben unsere Freunde aus Bremen bei dieser gelungenen Aktion unterstützt.

Weitere Informationen www.bund.net/ttip

Wegraine und Gewässerrandstreifen schützen

Der BUND-Landesverband Niedersachsen hat auf Initiative des BUND Rotenburg eine neue Broschüre erstellt.

Die Broschüre des BUND Niedersachsen erläutert die rechtlichen Grundlagen

Wie ein Netz durchziehen Wegraine die intensiv genutzte Agrarlandschaft. Obwohl die Raine meist schmal sind, haben sie eine große Bedeutung: Sie grenzen auf ganzer Länge an landwirtschaftliche Flächen und bilden ein wichtiges naturnahes Biotop.

Auf Wegrainen leben zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Weil auf den Äckern gepflügt, gedüngt und mit Pestiziden gespritzt wird, sind die ungenutzten, ganzjährig verfügbaren Wegraine besonders wichtig als Lebensräume. Eine vielfältige Struktur aus Gräsern, Stauden, kleinen Gebüschen oder Einzelbäumen schafft dort Nischen für eine große Artenvielfalt.

Doch nicht immer stimmt die tatsächliche Breite der Wegraine mit den im Liegenschaftskataster eingetragenen Grenzen überein. Ackerflächen ragen in die Randstreifen hinein, mitunter werden große Teile des Rains unter den Pflug genommen.

Mit der Broschüre appelliert der BUND Niedersachsen an die Verantwortlichen, sich der Problematik anzunehmen und die Wegebreiten so wiederherzustellen, wie sie im Kataster eingetragen sind. Eigentümer der Flächen ist meist die Gemeinde oder ein Realverband.

Die Wiederherstellung der katasteramtlichen Wegebreiten kann durchaus zu Konflikten führen. Die Broschüre soll daher einen Überblick über die Rechtslage geben.

Broschüre Wegraine und Gewässerrandstreifen

Wir danken der BUND Kreisgruppe Rotenburg für die gelungene Arbeit.

Landwirte klagen über naturverträglichere EU-Subventionen

Mais an Stelle natürlicher Vielfalt (©E.Rachor)
Mais an Stelle natürlicher Vielfalt (©E.Rachor)
Wiesenumbruch an der Rohr (©E.Rachor)
Wiesenumbruch an der Rohr (©E.Rachor)

Die Entscheidungen sind gefallen. Die EU bindet ihre Subventionen für Landwirte stärker an ein naturnahes Wirtschaften. 5% der landwirtschaftlichen Flächen müssen naturnäher bewirtschaftet werden und dürfen nicht mehr intensiv genutzt werden. Die Bundesregierung hat allerdings schon angekündigt, auch diesen kleinen Schritt möglichst nicht umzusetzen und weithin hauptsächlich Agrarindustrie fördern zu wollen. Die Agrarindustrie im Landvolk vor Ort schreit auch schon auf "Die Bauern verlieren Flächen". So der Tenor eines Artikels in der Nordsee-Zeitung vom 18.10.2013. Der BUND Unterweser hat zu diesem Thema eine Pressemitteilung vom 20.10.2013 herausgegeben. Von der örtlichen Presse werden diese Zeilen leider nur verfremdet und mit falscher Überschrift wiedergegeben.

Wir haben es satt! Wir haben die Agrarindustrie satt!

Mehr Antibiotika in Tierfabriken, weniger Bauernhöfe. Weltweit mehr Hungernde, mehr Spekulationen auf Lebensmittel und mehr Ge­treide in Trögen und Tanks als auf den Tellern – das ist die Bilanz der Agrarindustrie.

2013 ist ein entscheidendes Jahr.

In Deutschland wird gewählt und damit auch darüber abgestimmt, ob wir noch mehr Tierfabriken, Gentechnik und Agrosprit bekommen – oder aber eine Ernährungswende, die uns allen nutzt und nicht nur einer Handvoll Konzerne.

Auf der Ebene der Europäischen Union ist das Jahr 2013 ebenfalls entscheidend für die Weichenstellung im Agrarsektor. Der Vorschlag des zuständigen EU-Kommissars sah eine Bindung der EU-Subventionen von 2014 bis 2020 an ein "Greening", also ein Mindestmaß an naturnaher Landwirtschaft vor. Der Ratspräsident van Rompuy will aus Gründen der Verteilungskämpfe innerhalb des EU-Haushaltes diese ökologische Vorgaben für Landwirte streichen. Nach Herrn van Rompuy soll die Großindustrie weiterhin EU-Geld erhalten. Die bäuerliche Landwirtschaft soll nicht unterstützt werden.  

Wie in den vergangenen beiden Jahren, als über 20.000 Menschen gegen Gentechnik und Tierfabriken auf die Straße gingen, ruft der BUND zusammen mit BäuerInnen sowie anderen Umwelt-, Tierschutz und Entwicklungshilfeorganisationen zu einer bundesweiten Kundgebung anlässlich der Grünen Woche in Berlin auf.

Wir können uns wehren! Wir haben es satt!

Im Jahr 2013 wird über die EU-Agrarpolitik in der Förderperiode 2014-2020 entschieden. Dabei geht es um den Einsatz von hunderten Milliarden Euro Agrarsubventionen, die bislang vor allem in die Taschen industriell wirtschaftender Großbetriebe geflossen sind - obwohl diese häufig umweltschädlicher wirtschaften und weniger Arbeitsplätze bieten als kleine, bäuerliche Betriebe.

 

Nach einem Entwurf der EU-Kommission sollte die Zahlung von Subventionen zukünftig an strengere Umweltauflagen („greening“) gekoppelt und kleinere, bäuerliche Betriebe besser gefördert werden. Doch scheinbar hat die Lobby der Agrar-Industrie mal wieder alle Hebel in Bewegung gesetzt, um die dringend notwendigen Reformen zu torpedieren. Ein neuer Kompromissvorschlag sieht vor, dass es auch in Zukunft den Mitgliedstaaten überlassen bleiben soll, ob und wie sie die Agrarzahlungen an Großbetriebe einschränken, und zu welchen Umweltauflagen sie die Landwirte verpflichten. Gleichzeitig gibt es erste Hinweise, dass die anstehenden Kürzungen im Agrarhaushalt vor allem in der zweiten Säule, also bei der Strukturförderung und den Agrarumweltprogrammen, erfolgen könnten.

 

Mit anderen Worten - es könnte so weiter gehen wie bisher: umwelt- und klimaschädliche Industrie-Landwirtschaft wird mit Milliarden Euro Steuergeldern gefördert, Gelder zur Entwicklung von Natur und Landschaft werden zusammengestrichen. Gleichzeitig werden mit der bisherigen Subventionspolitik durch Billigexporte lokale Märkte in Entwicklungsländern zerstört und damit Hunger und Elend zementiert.

 

Bei der Ausgestaltung EU-Agrarpolitik werden über Jahre wichtige Weichenstellungen für oder gegen mehr Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft vorgenommen. Ein „weiter wie bisher“ wäre eine Katastrophe für die Menschen in den Entwicklungsländern, die Biologische Vielfalt, die Schönheit unserer Landschaft, das Klima und den Schutz der Böden und des Grundwassers. Dagegen müssen wir uns wehren!

 

Unterstützen wir gemeinsam die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft e.V., Danke!



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