Autobahnbau ist klimaschädlich

BUND und „A 20-Nie!“ fordern, die Planungen und den Weiterbau der A 20/A26 umgehend einzustellen und die dann freiwerdenden finanziellen Mittel und Planungskapazitäten für eine sozial- und klimagerechte Mobilitätswende einzusetzen. Spätestens seit dem epochalen Karlsruher Urteil zum unzureichenden Klimaschutzgesetz ist klar: Die verbleibenden CO2-Emissionsmöglichkeiten sind in allen Bereichen deutlich zu reduzieren – besonders im Verkehr, der für 20% aller Emissionen verantwortlich ist. Die Klimakrise und die Verpflichtung zur Einhaltung der 1,5 Grad Grenze des Pariser Klimaschutzabkommens erfordern eine echte Verkehrswende und den grundsätzlichen Stopp des Autobahnneu- und -ausbaus in Deutschland, so die Initiatoren der Protestaktion. Die A 20 ist mit rund 200 km von Weede (SH) bis Westerstede (NI) das längste Neubauprojekt des gesamten Bundesverkehrswegeplans der Regierung - und dasjenige mit dem größten Umweltschaden. In mindestens drei Abschnitten wurden bereits Verstöße gegen das Gewässer- bzw. Artenschutzrecht festgestellt. Weiter eInformationen bieten die Internetseiten des BUND Weser-Elbe und der Initiative "A20-nie".

Neueste Verkehrsprognosen stellen die Autobahnplanung in Frage

In der Zeit vom 06. Juni bis 08. Juni 2016 hat die Straßenbaubehörde zum Eröterungstermin für den Abschnitt 6 der geplanten Küstenautobahn A20 nach Bremervörde eingeladen. Die Straßenbaubehörde operiert bei dieser Anhörung mit überholten Daten. Neuere Verkehrsprognosen des Bundesverkehrsministeriums stellen die gesamte Autobahnplanung in der Region in Frage. Die Kritiker der A 20 und die Naturschutzverbände haben den Erörterungstermin vorzeitig verlassen. Die Pressemitteilung auf der Internet-Seite "A22-nie" nennt die Hintergründe.

Verkehr: einsparen!

Im BUND-Magazin 1/2014 wird mit klaren Worten der Trend im Verkehr beschrieben.

Die Kernfrage lautet dabei:

Warum immer neue Straßen und Autobahnen bauen, wenn der Autoverkehr und die mit LKW transportierte Gütermenge in den letzten 20 Jahren fast konstant geblieben ist?

Die im Artikel enthaltene Grafik macht es deutlich. Die Güter-Menge ist fast gleich geblieben. Sie wird nur immer öfter und weiter transportiert. Hier muss eine menschenfreundliche Verkehrspolitik im Sinne des Natur- und Umweltschutzes ansetzen.

Verbindungen für oder gegen Verkehrsverbindungen

Die Initiative "A22-nie" hat nach Recherchen eine aktuelle Presseinformation zum Bau der A20 samt Elbtunnel durch den Baukonzern "Vinci" herausgegeben. Schön, dass es Informationen zu den Verbindungen bei geplanten aber nicht notwendigen Verkehrsverbindungen gibt. Zu wessen Vorteil soll hier wohl ein Projekt umgesetzt werden?

Norddeutsches Manifest für umweltverträgliche Verkehrskonzepte statt Küstenautobahn

Die BUND Landesverbände Niedersachsen, Bremen und Schleswig-Holstein haben sich zusammen mit den Organisationen und Vereinen LandesNaturschutzVerband Schleswig-Holstein, dem NABU Landesverband Niedersachsen, VerkehrsClub Deutschland, Schutzgemeinschaft ländlicher Raum Nord-West, dem Koordinationskreis A-22-nie und der Initiative "Eisenbahn statt Autobahn" für eine andere, umweltverträgliche Verkehrsplanung ausgesprochen und das "Norddeutsche Manifest für umweltverträgliche Verkehrskonzepte statt Küstenautobahn" unterzeichnet.

Küstenautobahn

Barchel(©M.Gusky)
Barchel(©M.Gusky)
Freitag(©M.Gusky)
Freitag(©M.Gusky)

Die Küstenautobahn wird in Schleswig-Holstein nach dem dortigen Regierungswechsel nach der Wahl am 06.05.2012 nicht weiter elbwärts gebaut werden. Für einen Elbtunnel fehlt das Geld. Nach Angaben aus dem Verkehrsministerium sind die reinen Baukosten von 600 Mio auf 900 Mio Euro korrigiert worden. Legt man die Kosten des Elbtunnels in Hamburg (A7) zu Grunde, kommt man jedoch auf 4,6 Mrd Euro! Bei privat finanziertem Bau würden wohl nochmals ca. 3 Mrd Euro dazu kommen. Das Nutzen-Kosten-Verhältnis, das auf wundersame Weise von 1,9 im Jahre 2003 auf 4,5 im Jahre 2010 gestiegen sein soll, wird einfach nicht neu ermittelt. Diese gewaltigen Ausgaben und die daraus resultierenden Zerstörungen von Umwelt und Natur werden laut Angaben der amtlichen Planer den Hamburger Elbtunnel im Verlauf der A7 nur um weniger als 5% entlasten! - Das Planfeststellungsverfahren für den Abschnitt bei Bremervörde wird weitergeführt und der Öffentlichkeit als Umgehung schmackhaft gemacht. Die Aussichten  für die Küstenautobahn in unserer Region sind nach der Entwicklung in Schleswig-Holstein sehr gedämpft worden; die Planung wird aber weitergeführt. Wir werden weiter gegen diesen unsinnigen Plan vorgehen. Weitere Informationen gibt es unter www.A22-nie.de. (Schühle)

Malse(©M.Gusky
Malse(©M.Gusky
Dohrener Bach(©M.Gusky)
Dohrener Bach(©M.Gusky)
Loxstedt(©M.Gusky)
Loxstedt(©M.Gusky)


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