Planung Offshore-Hafen an der Weser - das Projekt ist natur-unverträglich und wird nicht mitgetragen. Der Verzicht auf den Offshore-Hafen ist zu prüfen. Für den von den Planungsbehörden "Offshore-Terminal-Bremerhaven (OTB)" genannten Hafen sind weitere gesonderte Bebauungspläne für Industriegebiete südwestlich der Lune und auf dem Gebiet des jetzigen Flugplatzes Luneort und nördlich davon vorgesehen. Auch diese gesonderten Planungen werden vom BUND Unterweser und dem Umweltschutz-Dachverband "Gesamtverband für Natur- und Umweltschutz an der Unterweser" (GNUU) kritisch begleitet. Inzwischen wurde das Planfeststellungsverfahren für den OTB eröffnet. Nach der Abgabe von Stellungnahmen fand von Montag, 22.09.2014 bis zum Mittwoch, 24.09.2014 das vorgeschriebene Anhörungsverfahren statt.
Die Pressemitteilung des BUND Bremen dazu lautet:
BUND lehnt Hafenbau im Weserwatt ab
Der BUND sieht keinen Bedarf mehr für den Bau eines Offshore-Terminals im Weserwatt bei Bremerhaven (OTB) und fordert den Abbruch des Verfahrens. Obwohl weiterhin in der Offshore-Windenergie ein wichtiger Beitrag zur Energiewende zu sehen ist, ist mit den von der Bundesregierung beschlossenen Kapazitätsbegrenzungen bis 2030 der Bau des OTB nicht mehr begründbar. Das OTB ist für die Verschiffung von 120 WKA ausgelegt. Es ist mittlerweile aber unrealistisch geworden, über viele Jahre so viele Anlagen in Bremerhaven umzuschlagen. Das entspräche einem Großteil der in der deutschen Bucht zu errichtenden Anlagen als gäbe es keine Konkurrenz. Die im Bremerhavener Überseehafen bereits hergestellten und innerhalb des Fischereihafens geplanten Umschlagskapazitäten reichen vollkommen aus. Es droht eine gigantische öffentliche Fehlinvestition ähnlich wie beim nahezu leer stehenden Jade-Weser-Port in Wilhelmshaven. Dafür das FFH- und Vogelschutzgebiet Weserwatt mit seiner Erholungsfunktion für die Bremerhavener Bevölkerung zu opfern, ist nicht mehr zu rechtfertigen.
Zudem sei die bremische Wasserbehörde, die als Planfeststellungsbehörde auftritt, hier der Gesetzeslage folgend überhaupt nicht zuständig, so der BUND. Es handelt sich um ein Ausbauvorhaben in der Bundeswasserstraße Weser mit umfangreichen Maßnahmen die auch in Niedersachsen durchgeführt werden. Hierfür sei die Bundeswasserstraßenverwaltung zuständig. Bremen versuche sich hier offenbar einen überflüssigen Großhafen selbst zu genehmigen, die eigentlich zuständige Behörde wolle sich angesichts der Probleme nicht die Finger verbrennen.